Altstadt

Sokrates Bar
wir sitzen
und reden
Zukunft, Probleme
andere Stadt,leben
Job, Geld,
zufrieden
shit
wir trinken
warum
und deine Gedanken
sind gleich nebenan
in der Straße
wo man
alles kaufen
kann
Papierfetzen fliegen
über's Geländer
in die Nacht
Tränen und Schmerz
Sokrates Bar
wir sitzen und reden

2. Teil der Rhodos '91 Files. 1. Teil hier.

...to be continued...

Der Ouzo Mann und seine Frau sitzen am Tisch bei den anderen. Er hat die Augen halb geschlossen. Sein Gähnen wirkt fast gequält – er muss ganz schön betrunken sein. Uuuuaaahhhhh!
Krankenschwester und viel gereist, er leider ein Spieler und dazu die Geldbündel, die aus der Hosentasche schauen. Die Polaroid um den Hals gehängt und Tränen im Auge, wenn er von den Menschen hier spricht.
In einer kleinen Kneipe sehe ich beide sitzen, als ich aus der Gasse komme. Was für ein Zufall! Er redet laut, lacht und gestikuliert viel. Seine Frau sitzt neben ihm. Ich schaue beide an, aber sie sehen mich nicht. Ihre Welt.
"Ella, ella – einer geht noch...!"

Hab' beim Aufräumen meine alten Aufzeichnungen von einem Rhodos-Urlaub Anno '91 gefunden. Mein damaliger Blog mit Tinte auf weissem Papier. Hatte ich fast verdrängt vergessen.

...to be continued...

Rauf' auf die Vespa und ab nach ...äh... na jedenfalls raus aus der eigenen Stadt und dann in die Metropole der Liebe(?) - Heidelberg!
Mindestens eine Stunde Sonne, Luft und Dutzende von Fliegen auf meinem Visier, denen ich den Tag gründlich versaut habe.
Vorbei an fliegenden Blumenhändlern, die mitten in der Pampa einen Meter vom Strassenrand ihr Sortiment anbieten. Hätte eigentlich nur die Hand raushalten müssen...
2,90€, 3,50€, 5,20€ ist das einzige, was ich im Vorbeifahren aus dem Augenwinkel erkennen kann.
Ach nee - das war gar kein Blumenfritze, sondern ein Spargelhändler. Na warum nicht..
Das die nicht selbst auf die Idee kommen, ihre Verkaufsschilder den Bedürfnissen der mobilen Gesellschaft entsprechend einfach grösser zu pinseln?!
Angekommen möchte ich mir einen duftend heissen Milchkaffee gönnen. Alles belegt hier, und hier auch, und dort und da.
Ich hab' endlich ein ruhiges Cafe gefunden, sehe ich doch dort am Horizont langsam eine wehende Fahne auftauchen und dann die Dame, die dazugehört: die Kavallerie in Form von mindestens 20 Japanern besetzt kollektiv mein Cafe!

Ich will jetze plötzlich nicht mehr und schwinge mich wieder auf mein Gefährt - entfliehe - und fahre am Neckar entlang.

Auf meiner Bank neben einer (leicht vermüllten) Wasserquelle finde ich doch, was ich suche: einfach nur'n bischen in der Sonne sitzen und auf den Fluss starren. Mehr hat's heute wohl nicht gebraucht.

Aber was is' nu mit dem Muttertag?! Ich war bei Muttern. Gefreut hat sie sich auch ohne Grünzeugs. "Reden ist wichtiger" sagt sie.
Und ich glaube sie hat Recht. Vielleicht denkt man im LAUFE DER ZEIT wirklich anders...?!