Gerade jetzt
appatoon, Dienstag, 12. Dezember 2006, 19:00
fällt mir der herbe Typ mit Dreitagebart aus der Bierwerbung ein. Mit ausgebreiteten Armen und zufriedenem Lächeln lässt er sich nach hinten in die Dünen fallen, schaut in den Himmel und verliert keinen Gedanken an die Falten seinen Regenmantels. 4 Wochen freie Zeit liegen vor mir. Zuvor ein sauberer und glatter Schnitt. Nach reiflicher Überlegung das Messer angesetzt und den alten Job abgetrennt zwischen Kopf und Körper. Überraschend schnell sind die paar Blutstropfen weggewischt. Die ersten Tage ein gedanklicher Abnabelungsprozess, der erst wieder gelernt werden muss. Ein zögerliches Annähern an ein neues Zeitgefühl, das 15 Jahre lang in einen wiederkehrenden Rythmus gepresst wurde. Warm breitet sich eine wohltuende Leere im Kopf aus. So muß sich eine Staumauer fühlen, wenn der See für Wartungsarbeiten mit Getöse abgelassen wird und danach das Druckgefühl nachlässt. Die Gedanken zur Verplanung dieses kleinen Geschenks werden zur Seite gelegt. Keine Staus. Keine Termine. Keine Hektik. Kein Stress. Keine schlechte Idee mit den Dünen. Der Dreitagebart kommt von ganz alleine und neue Kompromisse erst im nächsten Jahr.