Seit etwa zwei Wochen liege ich im Clinch mit einem unserer Softwareentwickler. Mehr als einmal hat er mich schlichtweg hängenlassen. Dabei geht es mir ja nicht einmal um ihn, sondern um seine geistigen Ergüsse, von denen eine Menge abhängt. Permanent musste ich dem Typ hinterherlaufen und von ihm kamen nur laue Versprechungen und Larifari-Antworten. Und zudem hat er auch ja noch was anderes zu tun. (Ach nee, du Ärmster. Heul doch, heul doch.) Jedenfalls hat er in der letzten Woche zwei Buttons von links nach rechts geschoben und die von mir geforderten Vereinfachungen nicht umgesetzt. Klar doch. Andererseits muss jeder sehen, wie doll er mit Software jongliert und statt dessen kommt jeder programmiertechnische Layout-Mumpitz mit rein, die den Kunden aber nicht die Bohne interessieren. Sein Standpunkt ist glasklar: "Der Kunde MUSS das verstehen. Die sollen sich nicht so blöde anstellen. Das ist auch nicht mein Job, mit denen zu quasseln..." Mir hat das Hickhack heute dann gereicht. Ich reite zwar nicht so gerne auf Kompetenzen rum, aber heute war definitiv Reitstunde. Resultat: Drei Tage Messe für ihn am A.... der Welt mit Schlips, Anzug, einer 1A-Rasur und der Aussicht auf viele nette Kundengespräche, für die er sich selbst mal ein paar stimmige Ausreden einfallen lassen kann. Ach ja - die wartenden Kunden habe ich selbstverständlich auch mit eingeladen. Mit ist das so was von egal. Manchmal muss das einfach sein. Ich bemerke mit Erstaunen, dass diese kleine Chefallüren notwendig sind und als Nebeneffekt eine unheimlich befreiende Wirkung haben. Man muss ja nicht gleich zum A.......h werden...