Mittwoch, 15. November 2006
Warum mein Nachname nur über Umwege schäumt
appatoon, Mittwoch, 15. November 2006, 01:05
Vor Tagen recherchiert. Die Kurzvariante: mein Vorfahre Christian machte so um 1690 von Frankreich rüber ins Deutsche. Um seine persönliche Lebensqualität besorgt, verlor Ludwig XIV zu dieser Zeit einerseits zwar nicht so gerne für ihn schuftende Mitbürger ans Ausland. Andererseits machten ihm die doofen andersgläubigen Hugenotten nur Ärger. Mischten die sich doch nur in seine Deals ein und minderten damit die Profite. Als waschechter Franzose schlich sich Christian unwillig davon und ließ sich auch nicht weit entfernt vom Mutterland zusammen mit einer gehörigen Portion Heimweh nieder. Brav meldete er sich beim Pfarrer, um in der Gemeinde aufgenommen zu werden. Leider verstand ihn Ehrwürden nicht. Und schon gar nicht seinen französischen Nachnamen. Christian gab sich bestimmt Mühe bei der Aussprache. Da Ehrwürden aber für solche Kleinigkeiten keine Zeit hatte und mit Taufen, Hochzeiten und noch mehr Begräbnissen beschäftigt war, schrieb er den Nachnamen ins Kirchenbuch wie er ihn verstanden hatte. Er nuschelte den Namen ein paar Mal vor sich hin und schon wurde Christian mit einem Federstrich zu einem waschechten Deutschen mit deutschem Nachnamen. Christians Verwandte in Frankreich hatten ihn wahrscheinlich schnell vergessen. Deren Nachfahren waren später damit beschäftigt, Pflegeproduktserien bis heute erfolgreich zu verhökern und damit Ludwig XIV sozusagen nachträglich die Nase zu pudern zeigen. Beim Rundgang durch die Kosmetikabteilung sehe ich diese schäumenden Pflegeprodukte nun in einem anderen Licht. Dank Christian.

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