Gleich früh morgens die ersten Schwimmversuche in diesem Jahr am Baggersee gestartet. Ach wie ich das liebe, wenn das Wasser die Höhe des Bauchnabels erreicht und man für Sekunden daran denkt, vielleicht doch den Rückwärtsgang einzulegen?!

Wann habe ich das letzte Mal eine Reise ohne jede Vorbereitung begonnen? Wann bin ich das letzte Mal an kleinen Häuschen mit sperrangelweit geöffneten Haustüren vorbeigefahren, deren Besitzer nur am Horizont des Ackers zu erkennen waren, der kleine Mischlingshund mir nachlief und mich auf meinem Fahrrad sitzend in die Wade beißen wollte? Und warum gelang ihm das auch noch? Warum fand ich den Weg nicht aus Dublin heraus, landete auf der Autobahn und warum fand mich ein Nagel, der mir gleich nach 20 km einen Fahrrad-Platten bescherte? Und warum hielten sofort drei Wagen auf der Standspur, deren Fahrer mir bei der Reparatur behilflich sein wollten? You're lost? Und was ist mit der Landstrasse im Boyne Valley, auf der mir über Stunden kein Auto begegnete? Warum habe ich das Wolkenphoto von meinem ersten Fahrradsturz noch im Gedächtnis, als ich in einen Hof einbog und in Längsrichtung über ein "cattle grid" fuhr? Sollte das Gitter normalerweise nicht das Vieh hindern, aus dem Hof auf die Strasse zu laufen? Wieso spüre ich noch den fein zerstäubten Regen, der das Gesicht fast etwas streichelte? Was ist aus Megan und Hannah geworden, die beide im Trinity College in Dublin studieren wollten?

Und warum habe ich es bis heute auch im dritten oder vierten Anlauf nicht geschafft, "Ulysses" zu Ende zu lesen, geschweige denn auch nur annähernd in meinen Schädel zu bekommen? Irgendwie scheint die Zeit für die letzen Kapitel noch nicht reif zu sein. Warum habe ich "a Pint of Guinness" nach sehr langer Zeit mal wieder bestellt? Bestimmt auch ein klein wenig wegen des in den cremigen Bierschaum gezeichneten Kleeblatts, das bei einem Guinness nicht fehlen darf.